"Über Grenzen gehen" - das ist das Motto der Jazztage Görlitz vom 29. bis 31. Mai 1998. Sie haben 15 Bands aus elf Ländern dazu eingeladen. Und auch die stilistische Bandbreite kennt kaum Grenzen. Die Akzente liegen auf dem Soul Jazz, andere Richtungen wie Latin und Afro-Jazz, Jazz-Funk und Swing kommen aber nicht zu kurz. Die herausragendste Stimme wird vielleicht Jocelyn B. Smith sein, die unter anderem den Titelsong von "Der König der Löwen" gesungenhat. Abklatsch vom Dresdner Dixieland-Festival mögen die Görlitzer Jazztage nicht sein. Die Veranstalter setzen auf die Wirkung der Musik in der sonst so stillen Altstadt. "Wenn Passanten dann zufällig vorbeikommen und sich sagen: Ach, da hören wir mal rein - ideal", sagt Friedemann Dreßler, Vorsitzender des Görlitzer Vereins Kulturzuschlag. Der Verein wird den gesamten Untermarkt für drei Tage zum Festgebiet erklären, zusätzlich laden drei Kneipen für Jazz nach Mitternacht ein. Falls es regnet, geht es in die Werkhalle der Brauerei.
Nicht nur der Ort, auch die Preise sind volkstümlich: Die Wochenendkarte kostet 20, die Tageskarte für Sonnabend und
Sonntag jeweils 5 Mark. "Ohne Sponsoren würde das nicht gehen", so Dreßler. Engagiert haben sich hier besonders die
heimische Brauerei, aber auch zahlreiche Privatpersonen. Außer Sach und Dienstleistungen der Stadt gibt es keine öffentliche
Förderung. Die Mitglieder des Kulturzuschlags e. V. sind selbst begeisterte Jazzfreunde. Seit fünf Jahren bringen sie in
Görlitzer Clubs Kleinkunst und kleinere Live-Konzerte.
· Swing Brass eröffnet um 20 Uhr
· Pa-Que, Latin-Jazz
· Jocelyn B. Smith, Soul & Jazz
· Dixieland ab 11 Uhr in der Straßburg-Passage
· Tower Bigband Görlitz ab 15 Uhr
· Marcus Dixie Jazzband ab 16.30 Uhr
· Blue Elephant Club. Blues ab 18.15
· Koschorreck Trio. Jazzrock ab 20 Uhr
· Camer, Afrojazz ab 22 Uhr
· Rumpelstil, Kinderprogramm ab 11 Uhr am Untermarkt
· Tina Tandler Blue Band, Mainstream ab 11 Uhr
· Funky Groove, Jatzrock ab 13.30 Uhr
· Die Damenkapelie, Swing, Brass, Tango ab 15 Uhr
· Loftline, Modern Jazz ab 16.30 Uhr
· Paratox, Jazzrock ab 18.15 Uhr
· Kara Jonstad & Band, Gesang, Fusion ab 20 Uhr
· Power Unit, Funkjazz
Den Veranstaltern standen ja am Freitag ganz schön die Haare zu Berge, als der Strom gleich stadtgebietsweise ausfiel.
Trotzdem, als J.B.Smith an die Reihe kam, da war der Bann gebrochen. Ich hoffe ganz sehr, daß es den Sponsoren
mindestens genausogut gefallen hat wie mir, damit aus den Landskronjazztagen'98 kein Musikantenstadel'99 wird! Das
wäre genauso sinnlos wie es die Diskussion einiger Görlitzer(?) über den Eintrittspreis war. 20,- DM für DREI TOLLE
JAZZTAGE ist doch wirklich lächerlich. Und wie "Sozialhilfeempfänger" sahen die wirklich nicht aus, die da rumdiskutierten.
Eher wie solche, die für einen Abend mit den "Wildecker Herzbuben" in der Stadthalle locker 50 DM hinlegen würden, pro
Person, versteht sich...