lückenhafter Elbe-Radweg mit zwei Etappen Weser-Radweg 2020

Etappe 1: Dresden - Riesa 62 km

Mit viel zu viel Gepäck viel zu zeitig am Bahnsteig zum Bummel-Zug (den ich bis Großhartau mit meinem ZVON-Senitoren-Ticket nutzen kann) 9:27 Uhr nach Dresden. Auf dem Nachbargleis ein Mitropawaggon für Filmaufnahmen. Zum Glück keine anderen Fahrräder, aber ein Rollator und ein Elektrorollstuhl füllen den wenigen Platz für Fahrräder schon ganz gut aus.
Zusätzlich zum ZVON-Senioren-Ticket hat der Schaffner noch 9,50 Euro für die Strecke Großhartau-Dresden sowie 6 Euro für die Fahrradkarte einkassiert:-( Nach etwas Umhergeirre wegen Baustellen links der Elbe erste Rast an der Gohliser Windmühle.
Unterwegs gab es reichlich Übernachtungsangebote und viele niedliche Pensionen, aber ich wollte ja bis Riesa. So habe ich allen Verlockungen widerstanden. Auf dem Radweg wird man mehrmals fdazu aufgefordert, abzusteigen. Kurz vor Riesa z.B. durch eine Überlauf Stelle am Deich.
Die nette Dame in der Tourist-Info hat sich am Telefon wirklich redlich bemüht. Dummerweise war rund um Riesa wohl überall Weinfest, sodass ich letztendlich im Hotel Mercure (59 Euro ohne Frühstück, 6,50 Euro Frühstück im Cafe) gelandet bin, weil nirgends noch was frei war.
Die erste Rechnung war 112,-€, da hatte die gute Frau an der Hotelrezeption versehentlich die Zimmernummer mit dem Übernachtungspreis verwechselt;-)
Zum Glück gab es hier nebenan gleich einen NETTO, wo ich mich für das Abendessen eindecken konnte ... und Frühstück gibt's morgen beim Bäcker.

2.Etappe Riesa - Torga 55 km

Etwas ungewohnt, wenn man zum Frühstück erstmal einen kleinen Spaziergang machen muss.
Aber das Frühstück im Garten vom Cafe war schön und 10 € billiger als im Hotel, wo man sich nach Uhrzeiten richten muss und Maske tragen soll.
Beeindruckend die riesige Skulptur und die Erinnerungen an die DDR-Zeit im Umfeld des Hotels.
Bis auf eine staubige und holprige Umleitung bei Mühlberg sind mir keine größeren Besonderheiten während der Tour aufgefallen.
In Torgau angekommen, ging es direkt und ohne viel zu fotografieren zum Bahnhof, denn den Abschnitt Dessau -> Torgau bin ich ja voriges Jahr erst abgeradelt.
Und da noch etwas Zeit war bis zur Abfahrt des verspätet eintreffenden Zuges, habe ich gleich noch ein Quartier in Dessau festgemacht.
Die Bahnfahrt war sehr preiswert (10,70 € im MDV Verbundtarif sowie 6 € für die Fahrradkarte).
Trotz der Verspätung hat es nach einem kleinen Spurt noch mit dem Anschluss in Leipzig Hauptbahnhof nach Dessau geklappt. In Dessau ging's dann durch einen Park (die letzten Fotos) zur City-Pension und dann ohne Gepäck erstmal wieder zum Penny Markt, um zum Abendbrot einkaufen. Na ja, eigentlich wollte ich kroatisch essen gehen, aber der Penny war näher als der Kroate. Diesmal musste ich ohne Besteck klarkommen, aber es hat ja niemand zugeschaut.
Die Pension ist etwas eigenwillig im dritten Stock eines Mehrzweckgebäude untergebracht. Dank Fahrstuhl war das zwar kein Problem, aber man muss das Gepäck vom Fahrradkeller über die Straße bis dort hoch transportieren. Irgendwas steht da immer unbeaufsichtigt an der Straße rum. Ging aber alles glatt. Bis auf die Händedesinfektion ... das Mittel war so stark, dass mir die Hände noch den halben Abend lang brannten:-(

3.Etappe Dessau-Magdeburg 75 km

Im Vergleich zu gestern (allein im Garten mit einer schlummernden und schnurrenden Katze am Nebentisch) war das Frühstück heute hier in der City-Pension eine starke Nervenprobe für mich. Eingeklemmt zwischen ratterndem Kaffeeautomat und dem Buffet, hilflos ausgesetzt den lautstarken Dauerquatschern an den Nachbar-Tischen, konnte ich aber immerhin für wieder nur 6,-€ sehr sehr reichlich und lecker frühstücken, teilweise sogar Bio.
Ist auch nötig gewesen, denn die heutige Etappe wird auch sehr, sehr lang, wenn ich den Terminplan einhalten will. Na, mal sehn... Start erst 11:45 Uhr ... aber heut ist ja Sonntag und bis Magdeburg sind's ja "nur" 92 km ;-)
Aus Dessau raus war es ja ganz nett, aber dann kam die schnurgerade Bundesstraße 5 km bis Aken.-( Und dann in Aken leider wieder eine Umleitung weg vom Radweg, weg von der Elbe, entlang der Straße mit den vielen stinkenden lauten Autos.
Und dann noch Panne in Aken, zum Glück an einer autofreien Stelle mit motivierendem Wandgemälde;-)
Den alten Schlauch habe ich fast auf den Tag genau vor einem Jahr ganz in der Nähe (Wittenberg) mit Pannenspray aufgeblasen. Insofern hat er noch echt lange gehalten!
Dann folgte wieder eine Umleitung über eine Bundesstraße. Und eine Fähre war auch dabei. Manchmal darf man auf dem Deich radeln (aber nur ohne Motor!!!), dann wiedermal nicht. System konnte ich keins entdecken.
In Schönebeck, also kurz vor Magdeburg, habe ich mich auf eine Bank im Park gesetzt und den Rest des Tages geplant. Ich wollte nicht schon wieder zum Ende in eine nervige Stadt rein fahren, sondern in der Natur/auf dem Dorf bleiben. Hat geklappt und das etwas spartanische Keller-Zimmer mit Bad war schon ok für eine Radler-Nacht. Und die Küche auch.
Bin im Dorfgasthof gleich mit DU herzlich willkommen geheißen worden und ob ich Fußballfan sei. Das halbe Dorf ist zum Public Viewing Magdeburg gegen Dortmund eingekehrt. Zum Glück konnte ich im Hof essen ... drin war die Luft zum Schneiden.
Auch wenns nicht an der Elbe ist, so hatte ich es mir vorgestellt, noch bissel draußen sitzen und die Abendstimmung genießen;-) Der Wirt wollte mich leicht übers Ohr hauen und 60 Euro für das Zimmer kassieren. Als ich ihm erklärte, dass ich für 59 Euro in Riesa im ****Stern überbachtet habe, hat er mir dann 20 zurückgegeben.
Magdeburg hatte übrigens nach anfänglicher 2:0-Führung am Ende noch 2:3 verloren, so blieb mir die Siegesfeier erspart und ich konnte wirklich in aller Ruhe "im Keller" in meinem spartanischen Zimmer (aber mit TOP Bad!) schlafen.

4.Etappe Magdeburg - Tangermünde 82 km

Die Nacht im Keller war sehr ruhig, kein Autolärm, nix.
Das Frühstück etwas bescheiden ... die Eier waren alle ... aber dafür in der Morgensonne, ohne Menschen, Masken, ratterndem Kaffeeautomat ... und als "Hintergrundmusik" nur Vogelgezwitscher, Hühnergegacker und das Schnurren der Katze, die auf mein Frühstück schielt;-)
Magdeburg habe ich links liegen gelassen, so ging es ruhig und naturnah am rechten Elbufer entlang durch Herrenkrug.
Dann eine Umleitung beim Wasserstraßenkreuz. An der Fähre Roggatz ein Riesenstau, aber für Radler gabs keine Probleme ... und gleich hinter der Fähre ein Café;-) Im weiteren Verlauf etwas öde, viel Straße, aber kaum Verkehr. Es war ganz schön warm, also durfte es in Sandfurth noch eine Eisschokolade sein ... natürlich wieder mit Corona-Zettel zum Ausfüllen.
Wollte in Buch schon aufgeben, aber war nix mehr frei dort, also doch weiter zum vorher schon telefonisch gebuchten Zimmer in Tangermünde am Schrotturm. Das war mit einer etwas verkeimten Gemeinschaftsdusche:-( Dafür lag es relativ ruhig und war nur 40 Euro mit Frühstück.
Aber als Entschädigung gabs abends draußen sitzen in der Schänke im Kirchhaus, mit Spaghetti, Lachs und Spinat.
Die Senioren und Senioritas mit ihren Pedelecs schnappen einem die Quartiere weg und die freien Kneipenplätze.
In Tangermünde hab ich abends Glück gehabt und einen freien Platz erwischt. Ich bin ja bissel der Spätankommer, versuche lange zu radeln. Da sitzen die andern schon geschniegelt und gebügelt in der Kneipe.
Mir fällt auch immer viel zu spät ein, mich um ein Quartier zu kümmern.
Im Innenraum der Kneipe gab es tolle kulinarische Angebote. Konnte beim Kräuterlikör nicht widerstehen. Und ein alkoholfreies Weißbier hab ich noch gekauft.
Im Quartier erst merkte ich, dass die lustige Verkäuferin sich vergriffen hatte, es war kein alkoholfreies ... geschmeckt hat's trotzdem nicht so richtig:-(

5.Etappe Tangermünde - Wittenberge 82 km

Zum Start eine kleine Runde durch Tangermünde auf Erinnerungssuche von vor 20 Jahren, aber nur eine Kneipe wiedergefunden.
Anhand des Fotos von 2000 hat mir eine Einheimische gezeigt, wo die ist.
Heut war Flugtag der kleinen Fliegen, besonders an der mit Hecken gesäumten Betonautobahn für Radler. Dafür gabs zur Entschädigung ein Eis in Arneburg.
Das war ne ganz schöne Hitzeschlacht. Nach 60 km wieder die nervige Quartiersuche per Telefon...
Lustig war die Ankunft in Wittenberge, denn man musste über die Eisenbahnbrücke hinüber auf die andere Seite der Elbe. Das war schon etwas ungewohnt auf dem schmalen Fußweg in luftiger Höhe über die klappernden Bleche hinweg zu radeln, wobei eigentlich schieben angeordnet war.
Aber so blieb der große Umweg über die bestimmt stark befahrene Bundesstraße erspart.
Das Quartier in Wittenberge war ganz nett, aber mit Gemeinschaftsdusche, mit bescheidenem Frühstück und im EG direkt an der Straße ... für 55 Euro ganz schön happig.
Ich musste den vollen Preis für das spartanisch, aber chic eingerichtete Doppelzimmer "Bankog" zahlen, obwohl ich nur ein Bett benmutzt habe:-( Ist wahrscheinlich in Bankog so Sitte.
Der Schrank war jedenfalls der gleiche von Roller, den wir auch im Gästezimmer und auf dem Balkon stehen haben;-)
Aber naja, dafür direkt am Radweg. Und es war nicht weit bis zur Gaststätte.
Und Platz im Biergarten war heut auch ... die anderen waren wahrscheinlich schon fertig mit Essen und hocken jetzt vorm Fernseher. Die Bandnudeln mit Spinat und Putenbruststreifen waren jedenfalls essbar.
Ein Erlebnis gab es dann auch noch im Biergarten des Hotels, wo ich Abendbrot gegessen habe: Zufälle gibt's: Das reifere Pärchen, das früh im Frühstücksraum in Tangermünde neben mir saß und gemeinsam am Tourplan für heute feilte, saß jetzt im Biergarten plötzlich wieder nahe bei mir. Allerdings arg zerstritten. Was man so mithören konnte, weil Sie wohl zu schnell gefahren ist und noch andere Männer küsst. Und sie hielt dagegen, dass sie lieber gezeltet hätte statt 'ne feste Unterkunft zu nutzen. Wahrscheinlich werden die wohl morgen getrennt fahren.
Irgendwie gings dann sogar mit Ohrstöpseln bei angeklapptem Fenster mit Schlafen, aber sehr unruhig und sonderbaren Träumen. Und zweimal raus übern Flur auf's Klo ist auch nicht soo toll lustig. Ich hatte nämlich im Angebot der Pension noch zwei kleine Flaschen Radler entdeckt, die zwar warm waren, aber trotzdem nicht geschmeckt haben, aber die Nieren wurden aktiviert und der Durst gelöscht:-(

6.Etappe Wittenberge - Hitzacker 83 km

Frühstück in Wittenberge gab es entweder um 8 oder um 9. Schon kurz vor 8 klopfte die Vermietern an meine Tür, um die vollen 55 Euro für das Doppelzimmer zu kassieren, obwohl ich es als Einzelzimmer genutzt hatte. Aber wenigstens war das Frühstück ok (auch wenn zwei kleine Brötchen nun auch nicht ausgesprochen viel sind) und die Pension geschmackvoll und modern eingerichtet, einschließlich ordentlichem Fahrradschuppen.
Ich hatte heut fast den ganzen Tag Meditationskurs;-) Die ca. 50 km von Wittenberge bis Dömitz ging es (nach kurzer Umleitung am Start) ohne Unterbrechung auf dem Deich entlang. Keine Autos, keine Hunde. Nur Kühe, Schafe, Elbe, etwas auffrischender Wind und natürlich Radfahrer.
Bedonders auffällig die Senioren und Senioritas mit Pedelecs. Die saßen auch alle schon im Café Kietz bei Wootz, so dass der Kellner offenbar keine Zeit hatte, sich um mich zu kümmern. Habe dann die Geduld verloren uns bin ohne Kaffee, Kuchen und Eis weitergeradelt.
Lustig in Dömitz, wo wir ja mit Renate und Joachim schonmal waren, war der Bäcker "aus Görlitz".
In Dömitz ging es über die große Autobrücke, und schon war ich "im Westen";-)
Etwas nervig war wieder die Telefoniererei wegen des Quartiers in Hitzacker. Zum Glück noch ein Einzelzimmer für "schlappe" 65 € erwischt .
Es war mehr eine Kammer als ein Zimmer, unser Gästezimmer scheint mir etwas größer. Aber dafür mal wieder eigenes Bad .
Von Dömitz bis Hitzacker ging es den größten Teil so weiter auf dem Damm (vorbei an bekannten Bade- und anderen Stellen von der Tour mit Renate und Joachim) ... bis zur Umleitung am Ende.
Die hat am REWE vorbei geführt, deshalb wieder Tischlein deck dich zum Abendessen.

7.Etappe Hitzacker - Lauenburg - 58 km (Zug nach Lüneburg)

Wenn man abends alle kulinarischen Genüsse von Rewe in sich reinstopft, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn es mit dem Schlafen nicht so richtig klappt.
Das Frühstück war okay und nach einer kleinen Runde durch Hitzacker ging es mit der Fähre (jetzt schon 2,60, vorher die war 2 und die erste sogar nur 1,50) zurück auf die Ostseite.
Das war auch gut so, denn linkselbisch sieht es sehr bergig aus.
Bis Boizenburg alles super, auch wenn der Wind zeitweise recht kräftig von der Seite wehte. Besonders schön das Fleckchen Stiepelse, eine Empfehlung von Renate und Joachim.
Dann ging der Ärger mit der Bundesstraße zwischen Boitzenburg und Lauenburg los. Ohne es zu bemerken überschritt ich auf der Bundesstraße wieder die Grenze und war nun kurz vor Lauenburg wieder "im Westen".
Am schlimmsten durch Lauenburg war die Bahnhofssuche. Hätte ich mir alles ersparen können, wenn ich in Bleckede mit der Fähre auf die Westseite gewechselt hätte. Hinterher ist man immer schlauer.
Aber mit dem Zug hat dann alles geklappt, 6,40 für die zwei Stationen plus Fahrradkarte 3,50 wie zu Hause;-)
Nach kurzer Orientierung den Weg zur Henningstraße 4 gefunden. Vor Freude ist mein Fahrrad vor der Haustür erstmal umgefallen.
Nach Kaffee und Kuchen bei Renate gab's noch einen Besuch im Biergarten mit Hamburger (bzw. Patty???) und dann im Garten noch ein Feuerchen mit Bierchen. Nebenbei wurde geplant für die morgige Geburtstagsfeier, die im Garten stattfinden soll. Dummerweise ist an der Laube ein Hornissennest und der Joachim wurde schon 2x gestochen. Und sehr kalt soll es nachts auch werden:-(
Renate ist über Nacht eine Etage tiefer zum Joachim gezogen, ich hatte die Wohnung ganz für mich allein.

Ruhetag/Geburtstagsfeier in Lüneburg

8.Etappe Hamburg - Stade 48 km

Leider hat Renate mich gehört, als ich gegen 7 mal auf die Toilette musste und dachte, ich sei schon aufgestanden.
So hat sie sich anderthalb Stunden zu zeitig aus dem Bett gequält und angefangen Frühstück vorzubereiten.
Schönes Frühstücksbuffet mit vielen Resten vom Abend, schwerer und herzlicher Abschied von den Lüneburgern.
Schnell noch im DHL-Shop das Paket mit Schmutzwäsche aufgegeben, so ist die Fahrrad-Tasche jetzt 2 kg leichter.
Dann etwas spät um 12:28 Uhr mit dem Zug für 9,50 € + 3,50 € Fahrradkarte ab nach Hamburg.
Es folgte eine katastrophale Radtour an den Anlegern/Landungsbrücken entlang mit massenhaft Leuten, bis Blankenese oder so war kaum mal Radfahren möglich. Aber es ging tatsächlich recht nah an der Elbe entlang.
In Wedel am Fähranleger war noch genug Zeit, um telefonisch ein halbweg preiswertes Quartier am Rande von Stade zu buchen.
Lustige Begebenheit am Fähranleger, jedenfalls für mich: Zwei aufgetakelte junge Damen hielten mir eine Kneifzange hin und baten mich, damit ein ganz bestimmtes der zahlreichen Liebesschlösser am Brückengeländer zu knacken;-)
Wenn das so einfach wäre, wozu bräuchte man da Schlösser? Sie haben es selbst noch 'ne Weile probiert, aber ich denke mal, vergeblich.
Dann kam die Fähre. Die Fähre verließen massenhaft Fahrräder, das hörte und hörte nicht auf. Also die Sorge, nicht mitzukommen, war völlig unbegründet.
Die Fähre kostete 7,50 €.
Nach nicht mal 20 km vorbei an Apfelplantagen reichte die Zeit in Stade noch für eine kleine Stadtrundfahrt.
Beim Kran herrschte emsiges Treiben, viele Kneipen, viele Leute.
Das Hotel "Schwedenkrone" lag etwas auswärts und war mit dem Rad gut zu erreichen.
Einzelzimmer 58 Euro mit Frühstück. Abendessen im Hotelrestaurant. Beim Radeln zum Hotel sind mir die vielen Ausländer aufgefallen. Im Fahrradschuppen standen ca. 10 Räder.
Natürlich wieder viel zu viel gegessen, war aber auch lecker. In der Sahnesauce mit Champignons waren kleine Zwiebelstücke mit drin, sehr pikant.

9.Etappe Stade - Cuxhaven 93 km

Heut schon halb acht aus den Federn, weil das Sperrwerk Wischhafen nur von 10 bis 12 unten ist, um Radler passieren zu lassen.
Reichlich gefrühstückt im nett eingerichteten Hotel "Schwedenkrone";-)
11:30 Uhr das Sperrwerk passiert, natürlich nicht ohne Umleitung, die etwas für Stress sorgte... Schöner Rückenwind.
Zum Mittag gab es den Kuchen von Renate.
Im Gutshof Hörne gabs noch 'ne Eisschokolade mit 2 Kugeln Eis drin für 5,50.
Beim Oste-Sperrwerk Glück gehabt, als ich es passiert hatte ging die Brücke kurz danach hoch und die Autos stauten sich.
Unterwegs Zimmer im Hafen-Hostel Cuxhafen telefonisch reserviert, mit Frühstück und Kurkarte 82 Euro. Im Vergleich zu anderen Angeboten immernoch eines der preiswerteren.
Heut war Gatter auf, Gatter zu Tag, jedesmal mit Ab- und wieder Aufsteigen verbunden.
Die Schafe laufen frei rum am Deich, auch übern Radweg. Es stinkt ganz schön und überall liegt die Schafs-Scheiße.
Das Hostel, ein Neubauklotz von 2014, war nicht schwer zu finden. Ziemlich futurustisch innen, viel Rot.
Durch die menschenleere Einkaufsmeile eine Kneipe gesucht, den Griechen gleich am Anfang übersehen und kurz vor der Verzweiflung dann beim Italiener gelandet. Mäßige, aber große Pizza für 8,50€ und eine Zabaglione für 4€ als "Siegerpokal". Im Hostel gab es Getränke zu kaufen, diesmal war ich im Vorteil, nur alkoholfrei. Also noch ein Becks alkoholfrei mit aufs Zimmer genommen;-) Die Zabaglione oder Zabaione ist eine Nachspeise der italienischen Küche. Es handelt sich um eine Weinschaumcreme, bei der zuerst Eigelb und Zucker weißschaumig geschlagen werden. Anschließend wird Marsala, ein mit Alkohol versetzter Süßwein, dazugegeben und die Mischung im Wasserbad schaumig geschlagen. Serviert wird Zabaglione meist in einem bauchigen Glas.

10.Etappe Cuxhaven - Bremerhaven 65 km

Prima geschlafen im Hostel, alles top bis auf den Fischkutter, der gegen 23 Uhr mit dem entsprechenden Geräuschpegel im Hafen direkt vor meinem Fenster anlegte. Soviel zur Hafenromantik...
Auch das Frühstück vom Buffet, was bis 11 Uhr angeboten wird, war ok.
Dass man deshalb auch erst um 11 das Zimmer verlassen braucht war aber ein Irrtum, den ich glücklicherweise gleich nach dem Frühstück schon um 9:30 Uhr durch vorsichtshalber mal Nachfragen klärte.
So blieb noch genug Zeit zum Packen und zum ...
Den Zabaglione scheine ich nicht richtig vertragen zu haben, hatte Bauchkneifen seit den Aufstehen.
Start in den Radlertag mit kurzem Abstecher in die "alltägliche" Innenstadt und einer kleinen Hafenrundfahrt auf dem Rad.
Vorbei am etwas gewohnheitsbedürftigen Strand bis zum nördlichsten Punkt (Kugelbake), da geht der Elberadweg dann nahtlos in den Weserradweg über.
Etwas öde immer am Deich entlang und wenn man auf den Deich hochfährt nur plattes Grasland und gaanz hinten die Nordsee.
Kaffeepause mit Quartierreservierung und Trinkpause unterwegs und auch mal bissel Abwechslung in der Landschaft.
Hinterm Deich kamen schon kilometerweit vor Bremerhaven die Krananlagen in Sicht.
Dann ca. 10 km durch den Hafenbereich bis zum Hafen-Hostel (vorher wieder telefonisch reserviert) geradelt.
Vergebliche Suche nach einer Kneipe in der Nähe, aber der EDEKA vor dem Hostel hat hier zum Glück 24 Stunden geöffnet. Also gabs wieder Tischlein deck dich...

11.Etappe Cuxhaven - Bremen 91 km

In Bremerhaven gings erstmal mit der Fähre (4,20 €) auf die andere Seite der Weser.
Anschließend viel Straße, dann Deich. War jetzt nicht so berauschend. Gab natürlich auch wieder eine Umleitung.
Je näher Bremen kam, umso näher ging es dann auch an der Weser entlang, an mit Steinen befestigten Ufern auf betonierten Radwegen.
Auch die Zufahrt zum Zentrum war zum größten Teil fahrradfreundlich gestaltet und ausgeschildert.
Alles in allem ein anstrengender, aber doch schöner Tag mit Bewegung an der frischen Luft und heut mal ganz gesund ohne Eis oder Kuchen, auch ohne Mittagessen, nur Müsliriegel, ein Rest nach der Hitzeperiode wieder erstarrter Schokolade und die Birne von der Renate;-)
Zum Abendessen gab's zur Abwechslung mal Gemüsepfanne mit Jever Fun in einem Bistro in der Nähe der schon 2017 genutzten Hotel-Pension am Hillmannplatz beim Bahnhof, damit ich am nächsten Morgen schnell zum Zug komme.
Fix und fertig nach über 90 km folgte eine Tiefschlafphase.

P.S. Zurück nach Görlitz ging es problemlos ab 9:00 Uhr mit dem Quer-durch-Deutschlanticket für 42€ plus 6€ Fahrradkarte. Frühstück gabs im Zug vom Backstand aus dem Bahnhof.